Fünf Kandidaten treten bei Wahl zum „Vogel des Jahres“ an

Braunkehlchen, Feldsperling, Neuntöter, Teichhuhn oder Trauerschnäpper – diese fünf Kandidaten gehen bei der Wahl zum „Vogel des Jahres“ 2023 ins Rennen. Dabei sind seit Freitag erneut die Bürgerinnen und Bürger gefragt. Bis zum 27. Oktober um 11.00 Uhr können diese im Internet für ihren Favoriten stimmen. Noch am selben Tag wollen der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der bayerische Landesbund für Vogelschutz (LBV) den Sieger verkünden.

Die beiden Naturschutzverbände küren den Jahresvogel seit 1971, um auf die Bedrohung der Vogelwelt aufmerksam zu machen. Seit 2021 darf die Bevölkerung diesen wählen – Nabu und LBV legen allerdings vorher eine Vorauswahl fest. Im vergangenen Jahr beteiligten sich nach Nabu-Angaben mehr als 143.000 Menschen. Mit fast einem Drittel der Stimmen wurde der auffällige Wiedehopf klarer Sieger.

Knapp die Hälfte der rund 300 heimischen Vogelarten ist dem LBV zufolge in ihrem Bestand bedroht und steht auf der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands. Braunkehlchen, Feldsperling, Neuntöter, Teichhuhn und Trauerschnäpper treten deshalb auch als Botschafter bei der Wahl an: „Jeder der fünf Vögel steht für ein Naturschutzthema, das dringend mehr Aufmerksamkeit braucht“, sagt Biologin Angelika Nelson in Hilpoltstein.

So leide das Braunkehlchen als Wiesenbrüter, wenn Wiesen häufig gemäht werden und Ackerflächen selten brach liegen. Der Feldsperling brauche wilde Gärten und bunte Grünflächen, um sich wohl zu fühlen. Der Neuntöter, der Käfer, Heuschrecken und Hummeln an Dornen und Stacheln von Sträuchern und Hecken aufspießt, habe wegen des Insektenschwunds immer weniger zu fressen.

Das Teichhuhn verstecke sich gerne im Uferdickicht stiller Gewässer. Leider gebe es immer weniger grüne Ufer. Der Trauerschnäpper wiederum finde wegen des früher beginnenden Frühlings im Zuge der Klimakrise als Zugvogel nur schwer noch freie Bruthöhlen. Wenn er aus seinem Winterquartier südlich der Sahara zurück komme, seien viele Baumhöhlen und Nistkästen schon besetzt. (dpa/lby)