Harry Potter – er spielte Dumbledore: Michael Gambon gestorben

Langer weißer Bart und gutmütiger Blick: Michael Gambon spielte in mehreren «Harry Potter»-Filmen Albus Dumbledore, den Leiter der Zauberschule Hogwarts. Nun ist er im Alter von 82 Jahren gestorben.

Der Tod von Professor Dumbledore im sechsten Band der «Harry Potter»-Reihe dürfte sich für viele Fans beim Lesen schmerzhaft angefühlt haben. Nun ist Sir Michael Gambon, der Schauspieler, der den sanftmütigen wie weisen Leiter der Zauberschule Hogwarts in den meisten Filmen spielte, gestorben.

Die Rolle des Albus Dumbledore war in den ersten beiden Filmen von Richard Harris verkörpert worden. Nach Harris‘ Tod im Jahre 2002 hatte Gambon den wichtigen Part übernommen. Die Filme beruhen auf den Büchern von Autorin J.K. Rowling, die darin von einer magischen Welt erzählt. Die Figur Dumbledore nimmt darin den jungen Magier Harry Potter unter ihre Fittiche, nachdem dessen Eltern im Kampf gegen den bösen Lord Voldemort ums Leben gekommen sind.

«Wir sind zutiefst betrübt, den Tod von Sir Michael Gambon bekanntzugeben», teilte seine Familie der britischen Nachrichtenagentur PA mit. Gambon sei friedlich im Krankenhaus mit seiner Frau Anne und Sohn Fergus an seiner Seite nach einer Lungenentzündung gestorben.

Ritterschlag von Queen Elizabeth II.

Der irisch-britische Schauspieler Gambon spielte in mehreren Filmen und etwa auch in den Serien «Maigret» und «The Singing Detective» mit. Gambon war zunächst aber vor allem als Theaterschauspieler erfolgreich. Er war auf den großen Bühnen in Großbritannien, aber auch in den USA zu sehen – oft in Shakespeare-Inszenierungen.

Für seine Rolle im Stück «Skylight» von David Hare am Broadway wurde er in den 90er-Jahren sogar für einen Tony nominiert, den wichtigsten Preis des amerikanischen Theaters. Zu seinen liebsten Rollen gehörte die des Galileo in Brechts «Leben des Galilei», für die er 1980 im National Theatre in London auf der Bühne stand. Von Queen Elizabeth II. erhielt er den Ritterschlag für seine Verdienste um das Theater und durfte sich fortan Sir Michael nennen.

Gambon gab nur selten Interviews und hütete sein Privatleben sehr sorgsam. Das, was er zu sagen hatte, komme am besten rüber, wenn er auf der Bühne stehe, sagte er dem «Observer» einmal.

«Ich habe immer versucht, ein Schauspieler zu sein, der einfach sein Ding macht und versucht, die Klappe zu halten, mich um meine eigenen Angelegenheiten zu kümmern», sagte er damals. Dass andere Leute mehr über ihn erfahren wollten, konnte er nicht verstehen. Die Aura des Geheimnisvollen trug zu seinem Ruf bei, mit einem außerordentlichen natürlichen Talent ausgestattet zu sein. (dpa)