Marktredwitz: Wieder Klage gegen Stromtrasse

Die Stromtrasse Südostlink soll massenhaft Energie aus dem Norden bis nach Bayern bringen. Eine Stadt in Oberfranken sieht bei sich die Trinkwasserversorgung beeinträchtigt und klagt.

Die oberfränkische Stadt Marktredwitz versucht mit einer Klage, die geplante Stromtrasse Südostlink auf ihrem Gebiet zu verhindern. Die Kreisstadt befürchtet durch den Trassenbau Beeinträchtigungen der Trinkwasserversorgung.

Die Klage der Stadt beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig richtet sich konkret gegen den Planfeststellungsbeschluss der Bundesnetzagentur für den Abschnitt der Trasse von Marktredwitz (Landkreis Wunsiedel) nach Pfreimd (Landkreis Schwandorf).

Keine aufschiebende Wirkung

Der Stromnetzbetreiber Tennet verantwortet den Bau der neuen Trasse. Eine aufschiebende Wirkung hat die Klage nach Angaben eines Sprechers nicht. Auf die Einwände der Kommune ging der Sprecher auf Anfrage nicht konkret ein und verwies darauf, dass sich die Klage zunächst an die Bundesnetzagentur als Genehmigungsbehörde richte.

Über die Stromtrasse Südostlink soll ab 2027 grüner Strom von Klein Rogahn nahe Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern über Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt bis zu einem Netzverknüpfungspunkt bei Landshut transportiert werden. Der bayerische Abschnitt – der rein als Erdkabel verlaufenden Trasse – ist rund 270 Kilometer lang. Anfang November 2024 hatte Tennet im Landkreis Hof begonnen, die ersten Kabel zu verlegen.

Klagen und Eilanträge bislang ohne Erfolg

Es ist nicht die erste Klage gegen das Projekt: Zuletzt war die oberfränkische Gemeinde Trogen mit einer Klage und einem Eilantrag gegen die Genehmigung des Abschnitts der Trasse von Münchenreuth im Landkreis Hof nach Marktredwitz im Landkreis Wunsiedel gescheitert. Das Bundesverwaltungsgericht wies beide Verfahren Mitte März ab.

In Summe gab es laut einer Gerichtssprecherin bislang bereits sieben Klagen und vier dazugehörige Eilanträge, die sich gegen die geplante Südostlink-Trasse richten. Zu vier Klagen und einem Eilantrag steht eine Entscheidung derzeit noch aus. (dpa)