Nach Wels-Angriffen: Behörden geben vorerst Entwarnung

Gleich zwei Mal griffen Welse im Brombachsee Badende an und verletzten sie. Auslöser war wohl die Laichzeit der Fische. Nun gibt es vorerst Entwarnung.

Nachdem gleich zwei Wels-Angriffe auf Badende im Brombachsee in Mittelfranken für große Aufmerksamkeit gesorgt haben, können die Behörden nun vorerst Entwarnung geben. Echolotbefahrungen örtlicher Fischer hätten laut Landratsamt Weißenburg keine weiteren Welse im Bereich der Badestellen nachgewiesen.

Zuvor waren gleich zwei Mal innerhalb weniger Tage Schwimmer im Bereich von Badeinseln des Sees von einem Wels angegriffen und leicht verletzt worden. Die Behörde hatte daraufhin eine Überprüfung der Badestellen veranlasst.

Experten vermuten die Laichzeit als Ursache der Vorfälle

Fischereiexperten gehen davon aus, dass die Fische während der Laichzeit unterhalb der Badeplattformen Eier abgelegt hatten und diese dann gegen sich annähernde Badende verteidigen wollten. Die Welse waren vermutlich aufgrund des derzeit geringen Wasserstandes in dem See von den sonst genutzten Uferbereichen auf den Bereich um die Badeinseln ausgewichen.

Die Sprecherin fügte hinzu, dass die Laichzeit laut dem Fischereiverband Mittelfranken in diesen Tagen ende, so dass die Fische ihren Laich nicht mehr beschützten. Dennoch habe der Fischereiverband die Angler vor Ort gebeten, auch in den nächsten ein bis zwei Wochen die Badebereiche und Badeinseln verstärkt auf Waller – wie der Wels oft auch bezeichnet wird – abzusuchen. Laut dem Fischereiverband können solche Vorfälle grundsätzlich erst wieder zur Laichzeit im nächsten Jahr passieren. Das Landratsamt will sich mit Blick auf die nächste Laichzeit mit dem Wasserwirtschaftsamt Ansbach und dem Fischereiverband zu möglichen Maßnahmen abstimmen.

Sechs Menschen wurden durch die Welse leicht verletzt

Bei einem ersten Vorfall am 20. Juni hatten fünf Badende leichte Verletzungen durch den Angriff eines Welses erlitten. Der Fisch wurde daraufhin getötet und anschließend in einem Restaurant der Region zum Verspeisen angeboten. Am Mittwoch der vorigen Woche kam es erneut zu einem Angriff eines Welses auf einen Schwimmer im Bereich einer Badeinsel. In diesem Fall wurde der Fisch nicht getötet; stattdessen wurde die Badeinsel an Land gebracht. (dpa/lby)