Prozess wegen Geldautomaten-Sprengungen beginnt

Über mehrere Jahre soll eine Bande Geldautomaten in ganz Deutschland gesprengt haben. Der Schaden geht in die Millionen. Nun stehen gleich 16 mutmaßliche Beteiligte vor Gericht.

Sie sollen in ganz Deutschland Geldautomaten gesprengt und Beute in Millionenhöhe gemacht haben: Wegen dieses Vorwurfs stehen 16 Angeklagte ab Donnerstag (9.00 Uhr) vor dem Landgericht Bamberg.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, zwischen 2021 und 2023 in insgesamt 30 Fällen Geldautomaten von Banken gesprengt und damit Bargeld in Höhe von mehr als 3,3 Millionen Euro erbeutet zu haben, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Der durch die Sprengungen angerichtete Schaden beläuft sich den Angaben zufolge auf mehr als 5,5 Millionen Euro. Die meisten der ihnen vorgeworfenen Taten waren in Bayern und Baden-Württemberg. Die Bande soll zudem in Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Hessen zugeschlagen haben.

Dabei sollen die Beschuldigten höchst professionell und arbeitsteilig vorgegangen sein. Als Hauptquartier diente ihnen demnach ein Gebäude in den Niederlanden, wo die Bande Sprengstoff und Autos für die mutmaßlichen Taten vorbereitet haben soll. Gegen 12 Beschuldigte aus den Niederlanden und Belgien erhob die Staatsanwaltschaft bereits im Oktober Anklage. Im Zuge der Ermittlungen wurden vier weitere Beschuldigte gefasst und die Verfahren im Anschluss zusammengelegt.

Aufgrund der vielen Beteiligten wird der Prozess in einer Halle auf dem Gelände des Bundespolizeiaus- und -fortbildungszentrums in Bamberg verhandelt. Es sind mehr als 70 Prozesstage geplant. (dpa)