Prozessbeginn nach Mord an THW-Mitarbeiterin in Coburg

Weil seine Annäherungsversuche erfolglos blieben und er sich von ihr herabgesetzt fühlte, soll ein Mann eine Arbeitskollegin ermordet und sich an der Leiche sexuell vergangen haben.

Der Tod einer 40-Jährigen aus Coburg hatte im vergangenen Dezember über die Region hinaus für Entsetzen gesorgt: Gegen einen Arbeitskollegen der Frau beginnt heute (9.00 Uhr) der Prozess wegen Mordes am Landgericht Coburg.

Die Leiche der Frau war Anfang Dezember 2024 in einem Container auf dem Gelände ihres Arbeitgebers, dem Technischen Hilfswerk (THW), gefunden worden. Zuvor hatte das THW die Frau als vermisst gemeldet, da sie als sehr zuverlässig galt und nicht zur Arbeit erschienen war.

Anklage geht von heimtückischem Mord aus

Unter einem Vorwand soll der Angeklagte die Frau am 30. November 2024 in seine Coburger Wohnung gelockt, von hinten mit einem Kabel erwürgt und sich anschließend sexuell an ihr vergangen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann heimtückischen Mord zur Befriedigung des Geschlechtstriebs vor.

Der Mann soll sich laut den Ermittlungen während seiner Tätigkeit beim THW mit der 40-Jährigen angefreundet haben. Wiederholte Annäherungsversuche wies die Frau nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft ab. Durch Äußerungen der Frau soll sich der Mann zudem herabgesetzt gefühlt und deshalb beschlossen haben, sie zu töten. Bis zu einem rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens gilt die Unschuldsvermutung.

Leiche in Abstellraum aufbewahrt

Die Leiche bewahrte der Mann laut Anklage zunächst in einem Abstellraum seiner Wohnung auf, bis er sie am 2. Dezember zu dem Container auf dem THW-Gelände gebracht haben soll. Nur wenig später geriet der Mann in den Fokus der Ermittler und kam in Untersuchungshaft.

Noch im Dezember hat der Mann laut Polizei und Staatsanwaltschaft eingeräumt, die Frau getötet zu haben. Ein Sachverständiger hält den Angeklagten laut einem Gutachten für voll schuldfähig. Für den Prozess sind fünf Termine bis zum 19. September geplant. (dpa)