Schiff nach Nord-Stream-Explosionen durchsucht

Es bestehe der Verdacht, dass das Schiff zum Transport von Sprengsätzen verwendet worden sein könnte, so die Karlsruher Behörde.

Bei ihren Ermittlungen zu den Explosionen an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 hat die Bundesanwaltschaft im Januar ein verdächtiges Schiff durchsuchen lassen. Es bestehe der Verdacht, dass es zum Transport von Sprengsätzen verwendet worden sein könnte, teilte die Karlsruher Behörde auf Anfrage mit.

Belastbare Aussagen zu Tätern, Motiven und einer staatlichen Steuerung könnten derzeit nicht getroffen werden.

Zuletzt hatte es rund um die Sabotage an den Pipelines Medienberichte gegeben, wonach Spuren zu einer proukrainischen Gruppe führen. Kiew bestreitet eine Regierungsbeteiligung an den Unterwasser-Explosionen im September 2022. Mychajlo Podoljak, Berater im ukrainischen Präsidentenbüro, twitterte: Obwohl es ihm Spaß mache, amüsante Verschwörungstheorien rund um die ukrainische Regierung zu sammeln – die Ukraine habe mit dem Vorfall nichts zu tun und auch keine Informationen über proukrainische Sabotagegruppe.

Deutsche Politikerinnen und Politiker wie Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) warnten vor voreiligen Schlüssen. Möglich sei auch eine False-Flag-Aktion, die Kiew belasten solle, so Pistorius. Der Kreml verwies einmal mehr auf westliche Regierungen als Verursacher. (dpa)