In einer Firma in Niederbayern ist giftiges Ammoniak ausgetreten. Mehrere Menschen wurden verletzt. Zunächst mussten zahlreiche Anwohner die Fenster geschlossen halten. Für die meisten gab es nun Entwarnung.
Entwarnung für den Großteil der Anwohner: Nach einem Ammoniak-Austritt in einem Betrieb in Niederbayern mit mehreren Verletzten ist der Warnhinweis außerhalb des betroffenen Ortsteils von Ortenburg (Landkreis Passau) aufgehoben worden. „Die Anwohner in und um Sammarei werden weiterhin gebeten, Türen und Fenster geschlossen zu halten“, teilte die Polizei am Dienstagabend mit. Messungen der Feuerwehr hätten jedoch ergeben, dass der zuvor bis ins gut 20 Kilometer entfernte Pocking an der Grenze zu Österreich reichende Gefahrenbereich deutlich eingeschränkt werden könne.
Es werde nun versucht, auch das restliche Gas noch zu binden, sagte der Einsatzleiter der Polizei. Wie lange es aber bis zu einer vollständigen Entwarnung dauere, sei noch nicht abzuschätzen. „Rund 190 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei sind vor Ort.“ Nach letztem Stand seien acht Verletzte in Krankenhäuser gebracht worden. Zuvor war von mindestens neun Verletzten die Rede gewesen. Die Ursache für die Differenz war zunächst nicht zu klären. Vielleicht hätten nicht alle Verletzten in die Klinik gemusst, mutmaßte der Einsatzleiter.
Die Helfer waren zunächst davon ausgegangen, dass rund 800 Kilogramm Ammoniak ausgetreten sind. Sie brachten zunächst alle Betroffenen in Sicherheit; von der Evakuierung waren nach ersten Informationen der Polizei rund 50 Menschen betroffen. Die Beschäftigten sollten nach der Evakuierung medizinisch überprüft werden.
Behörde rät zur Vorsicht
Das Landratsamt Passau hat ein Bürgertelefon eingerichtet, an das sich Betroffene mit Fragen wenden können. Die Behörde wies zudem darauf hin, in den umliegenden Ortschaften und in südöstlicher Windrichtung des Ortsteils Sammarei Lüftungsanlagen abzuschalten und sich möglichst nicht im Freien aufzuhalten.
Ammoniak ist nach Angaben des Umweltbundesamts eine gasförmige Stickstoff-Verbindung. Es breitet sich in der Luft aus, reagiert mit anderen Luftschadstoffen und bildet Feinstaub. Ammoniak selbst und die in der Luft gebildeten Feinstaubpartikel gefährden demnach die menschliche Gesundheit und schädigen Pflanzen und Ökosysteme. (dpa/lby)