Am Sonntag zeigt sich der Mond in Bayern als rötlich-brauner „Blutmond“. Wo und wann das Himmelsspektakel am besten zu sehen ist – und was das Wetter dazu sagt.
Wer sich für Astronomie interessiert, kann am Sonntag ein besonderes Himmelsspektakel bewundern: Eine totale Mondfinsternis. Dabei wandert die voll beleuchtete Mondkugel durch den Schatten der Erde und wird verfinstert. Denn die Erde schiebt sich auf ihrer Bahn um die Sonne zwischen Mond und Sonne.
Wann findet die Mondfinsternis statt?
Sonntag am frühen Abend. Gegen 19.30 Uhr beginnt die Totalität und der Mond erscheint rötlich-braun. Sie dauert bis etwa 20.53 Uhr. Dann schiebt sich der Vollmond aus dem Kernschatten heraus, bevor er ihn gegen 21.57 Uhr ganz verlässt.
Wo kann man den «Blutmond» beobachten?
Am besten lässt sich der Mond an einem dunklen Platz mit freier Sicht nach Osten beobachten. Die Volkssternwarte in München öffnet ihre Pforten am Sonntagabend für eine Sonderveranstaltung. Die Tickets sind schon ausverkauft, man kann sich aber auf die Warteliste setzen lassen.
Auch in der Sternwarte Ingolstadt lässt sich die Mondfinsternis beobachten. Hier braucht es keine Anmeldung, es kann aber zu Wartezeiten kommen. Die Sternwarte Diedorf bei Augsburg hat am Sonntag – bei klarem Himmel – auch um 19.30 Uhr geöffnet. Der Naturpark Bayerischer Wald in Zwiesel lädt ebenfalls dazu ein, die Mondfinsternis anzuschauen.
Auch außerhalb von Sternwarten und Co kann man den Mond unter Umständen sehen. Denn in Bayern gibt es sogenannte Dark Sky-Orte: Die Winklmoos‑Alm in den Chiemgauer Alpen bietet auf rund 1.200 Meter Höhe einen ungestörten 360‑Grad-Blick.
Ebenfalls besonders lohnend ist die Rhön, ein grenzüberschreitendes Biosphärenreservat (Bayern, Hessen, Thüringen), das seit 2014 als International Dark Sky Reserve gilt – bei klarem Nachthimmel bietet der Ort meist optimale Bedingungen. Ebenfalls gute Sicht bieten der Dillberg (Oberpfalz) sowie der Rothsee (Mittelfranken).
Spielt das Wetter mit?
Kleiner Wermutstropfen: Ganz freie Sicht wird es in Bayern wohl nicht geben. Voraussichtlich tritt Schleierbewölkung auf, die das Himmelsspektakel eintrüben könnte, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte.
Wer die Mondfinsternis dieses Mal nicht sehen kann, muss ein bisschen warten: Die nächste Chance auf eine Mondfinsternis dieser Art bietet sich erst wieder am 31. Dezember 2028. (dpa/lby)