Ohne Glück und Cleverness: Jahn Regensburg nun Schlusslicht

Jahn Regensburg kassiert den nächsten Tiefschlag im Abstiegskampf. Trainer Mersad Selimbegovic verliert den Optimismus aber nicht – obwohl der Jahn am Abgrund zur 3. Liga steht.

Mit kämpferischen Durchhalteparolen wollte Regensburgs Trainer Mersad Selimbegovic die nächste bittere Niederlage in der 2. Fußball-Bundesliga schnell beiseiteschieben. «Wir müssen das irgendwie abschütteln die nächsten Wochen», sagte Selimbegovic nach dem 0:1 (0:1) des SSV Jahn Regensburg gegen Fortuna Düsseldorf. Es sei schmerzhaft, betonte der Jahn-Coach. Der Mannschaft könne er aber nicht viel vorwerfen.

Doch die Fakten sprechen für sich: Es war das zehnte sieglose Spiel in Serie. Und durch das 1:1 des SV Sandhausen gegen Holstein Kiel sind die Regensburger nach dem 23. Spieltag das Schlusslicht der Liga. «Man muss sich der Situation auf jeden Fall bewusst sein, dass wir nur noch Endspiele haben und dringend punkten müssen», mahnte Regensburgs Kapitän Benedikt Gimber nach der Heimniederlage. «Es ist schwierig, dafür Worte zu finden. Klar war es keine Glanzleistung, aber wir investieren so viel», stöhnte der Mittelfeldspieler.

Gegen die Fortuna war der Jahn keinesfalls chancenlos. Die wohl beste Möglichkeit hatte Stürmer Aygün Yildirim, der in der 7. Minute mit einem satten Schuss von der Strafraumgrenze aus die Latte traf. Außerdem hatte die Fortuna mit Florian Kastenmeier einen sicheren Rückhalt im Tor. Er entschärfte mehrere gefährliche Distanzschüsse der Regensburger Offensivspieler. «Wir sind immer so nah dran», klagte Selimbegovic. Doch das Quäntchen Glück fehlte dem Jahn wie schon in den vergangenen Wochen. «Wenn du Scheiße am Fuß hast, hast du richtig Scheiße am Fuß», sagte der Jahn-Coach.

Auf die Frage, wie seine Spieler den Mist wieder von den Füßen bekommen sollen, antwortete Selimbegovic: «Arbeiten!» Denn nur vom Glück will der 40-Jährige den Erfolg nicht abhängig machen. Gegen Düsseldorf habe die letzte Entschlossenheit und Cleverness gefehlt – und das in der entscheidenden Phase.

Als viel auf eine torlose Partie hingedeutet hatte, kam Regensburgs Konrad Faber im eigenen Strafraum gegen Düsseldorfs Felix Klaus einen Schritt zu spät und brachte den Gegenspieler zu Fall. Den fälligen Elfmeter verwandelte Fortuna-Stürmer Dawid Kownacki eiskalt. Mit dem Tor in Minute 86 vergrößerte Düsseldorfs Matchwinner die Regensburger Abstiegssorgen noch mehr. (dpa/lby)