Aiwanger prüft Landes-Förderprogramm für Holzheizungen

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) will ein eigenes Landes-Förderprogramm für reine Holzheizungen prüfen, sollte das Heizungsgesetz des Bundes nicht noch einmal korrigiert werden. „Holzenergie wird gezielt ausgebremst“, kritisierte der Freie-Wähler-Chef mit Blick auf die aktuell in Berlin beschlossenen oder geplanten Regelungen. Wenn hier nicht noch eingegriffen werde, „müssen wir in Bayern selbst anpacken und ein Förderprogramm für Biomasseheizungen ausloten“, sagte er.

Nach dem Bundestag hatte am Freitag auch der Bundesrat das sogenannte Gebäudeenergiegesetz, umgangssprachlich als Heizungsgesetz bezeichnet, gebilligt. Damit kann das Gesetz Anfang 2024 in Kraft treten. Es soll einen wesentlichen Beitrag für mehr Klimaschutz in Gebäuden leisten, so argumentiert die Bundesregierung. Das Gesetz zielt darauf ab, durch einen Austausch von Öl- und Gasheizungen Schritt für Schritt das Heizen in Deutschland klimafreundlich zu machen. Es sieht vor, dass künftig jede neu eingebaute Heizung mit 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden soll. Das Gesetz gilt ab 2024 unmittelbar aber erst einmal nur für Neubaugebiete.

Aiwanger kritisierte nun, die zugehörige Bundesförderung für effiziente Gebäude sehe wieder eine „Diskriminierung der Holzenergie“ vor. Biomasseheizungen sollten demnach, um eine Förderung erhalten zu können, mit anderen Technologien kombiniert werden müssen, zum Beispiel mit solarthermischen Anlagen oder einer Wärmepumpe.

„Ich erwarte, dass der Bund auch reine Holzheizungen in Privathäusern fördert“, sagte Aiwanger. „Ansonsten müssen wir versuchen, ein bayerisches Förderprogramm auf den Weg zu bekommen.“ Man könne nicht Brennholz verfaulen lassen und weiter auf fossile Energieträger setzen, wie es die Ampel in letzter Konsequenz mache. Auch der Strommix für die Wärmepumpe soll laut Aiwanger einen hohen fossilen Anteil haben. (dpa/lby)