Heimatindex: Die Laune der Bayern steigt trotz Krisen

Die Erleichterung über die Corona-Lockerungen wiegt für die Bayern die Sorgen um Krieg und Inflation offenbar auf. Die Stimmung im Freistaat ist laut einer Erhebung gestiegen.

Krieg und Inflation zum Trotz hat sich die Laune der Bayern im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Der im Auftrag der bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken erhobene „Heimatindex“ für den Sommer 2022 liegt mit 66 Punkten um drei Zähler höher als vor Jahresfrist, wie der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) am Donnerstag mitteilte. „Der erste unbeschwerte Corona-Sommer mit Urlaubsreisen, Konzert- und Stadionbesuchen hat die Laune der Menschen offensichtlich beflügelt“, sagte GVB-Präsident Gregor Scheller. Negative Ereignisse würden dagegen von vielen so weit wie möglich ausgeblendet.

Damit ist der Index seit seinem Corona-Tiefpunkt im Winter 2020/21 um insgesamt 10 Zähler gestiegen. Er lag allerdings auch schon höher als aktuell: Bei seiner Einführung 2018 waren es 71 von 100 möglichen Punkten.

Bei den Teilindizes verbesserte sich insbesondere der Wert in der Kategorie „Freizeit, Kultur, Bildung“, der um 10 Punkte auf 67 zulegte. Die Bereiche „Vernetzung mit Freunden und Familie“ sowie „Technische Infrastruktur und Grundversorgung“ legten um je vier Zähler zu. Der Bereich „Arbeitsplatz und persönliche finanzielle Situation“ wurde um einen Punkt besser bewertet.

Dagegen verschlechterte sich die Bewertung des Wohnumfelds um einen Punkt, ebenso die allgemeine Lebenszufriedenheit, die um einen Zähler auf 68 sinkt. Hier erwiesen sich die Bayern allerdings als deutlich stabiler als der Rest der Bundesrepublik: Der deutschlandweite Wert sank um 14 Zähler auf 53 Punkte. „Die geopolitische Gesamtsituation scheint die Deutschen insgesamt deutlich heftiger zu bewegen als die Bayern“, sagt Scheller.

Die höchste allgemeine Lebenszufriedenheit im Freistaat gab es dabei in Niederbayern mit 72 Punkten. Dahinter folgen Oberbayern und Schwaben mit 69. In Mittelfranken sind es 68 und in Unterfranken 67. Die niedrigsten Werte zeigt die Erhebung mit 66 in Oberpfalz und Oberfranken. (dpa/lby)