Sonnige Kulisse, düstere Gefühle: In „Islands“ verwandelt sich ein Luxusurlaub auf Fuerteventura in einen stillen Psychothriller – mit vier Nominierungen beim Deutschen Filmpreis.
Statt Badeurlaub und Cocktails gibt es eine düstere Vermisstensuche: In seinem ersten englischsprachigen Film Islandserzählt Regisseur Jan-Ole Gerster (Oh Boy, Lara) die Geschichte eines Tennislehrers, dessen Alltag plötzlich aus den Fugen gerät. Der Film, der am 8. Mai in die deutschen Kinos kam, ist bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises am 9. Mai gleich viermal nominiert – unter anderem als Bester Film und mit Hauptdarsteller Sam Riley (Control) im Rennen um die beste männliche Hauptrolle.
Im Zentrum steht der Tennislehrer Tom (Riley), der tagein, tagaus auf einem Luxusresort unter der Sonne Fuerteventuras arbeitet – erschöpft von Routine, Oberflächlichkeit und Einsamkeit. Erst mit der Ankunft der mysteriösen Familie Maguire (Stacy Martin, Jack Farthing, Dylan Torrell) beginnt sich sein Leben zu verändern. Als Familienvater Dave plötzlich verschwindet, entfaltet sich eine leise, aber eindringliche Spannung.
Islands ist kein klassischer Thriller, sondern eher ein psychologisches Kammerspiel vor weiter Landschaft. Gerster inszeniert mit viel Gespür für Atmosphäre und inneres Drama – und weckt mit satirischen Untertönen Erinnerungen an Serien wie The White Lotus.
Die Inspiration zum Film kam Gerster selbst im Urlaub auf Fuerteventura. Vom Hotelbalkon aus beobachtete er täglich einen Mann beim einsamen Tennistraining – der Moment, in dem seine Fantasie eine Geschichte entwickelte.
Islands ist ein leises, aber wirkungsvolles Kinoerlebnis über Isolation, Sehnsucht und das Scheitern von Lebensentwürfen – getragen von einem überzeugenden Sam Riley, der für seine Rolle sogar doppelt nominiert ist: auch für den Film Cranko.