Erstmals ist bei Regensburg eine in Deutschland bisher unbekannte Bienenart entdeckt worden. Die Östliche Schlürfbiene (Rophites hartmanni) sei bei Wildbienenerfassungen in den Jahren 2020 und 2021 zum ersten Mal für Deutschland nachgewiesen worden, schreibt das Kompetenzzentrum Wildbienen in der Zeitschrift „Anthophila“.
Gemäß ihrem Namen habe die Biene ein östliches Verbreitungsgebiet und war vorher bereits aus Linz in Österreich bekannt, wie die Universität Regensburg am Dienstag mitteilte.
Dass Insektenarten aus östlichen Gebieten bei weiterer Verbreitung früh in Regensburg auftauchen, sei kein Zufall: Das Donautal als wärmebegünstigter Korridor sei als Einwanderungsweg für viele Arten bekannt. Für diese Migrationsroute spreche auch ein weiterer Fund der Art nahe Straubing.
Dennoch habe die Entdeckung den Regensburger Biologiestudenten Robert Zimmermann überrascht, der für seine Masterarbeit die heimische Wildbienenfauna erforscht. „Die Tiere passten zu keiner mir bekannten heimischen Art“, sagte Zimmermann. „Erst nachdem ich sie einem weiteren Experten vorlegte, konnte dieser bestätigen, dass es sich um eine neue Art für Deutschland handelte.“
Zusammen mit der Ziest-Schlürfbiene (Rophites algirus) und der Späten Schlürfbiene (Rophites quinquespinosus) sind nun drei Arten dieser Gattung in Deutschland nachgewiesen. Die Arten sind auf die Pollen von Lippenblütlern spezialisiert und besuchen besonders gerne den Aufrechten Ziest und die Schwarznessel.
Die Östliche Schlürfbiene war allerdings trotz wiederholter Kontrolle der Regensburger Fundorte zur Hauptflugzeit im Jahr 2022 nicht erneut gefunden worden. Dies könnte auf den extrem trockenen Sommer 2022 und das damit verbundene geringe Blütenangebot zurückzuführen sein, heißt es in der Veröffentlichung. Neben der Honigbiene sind aus Deutschland gut 600 Wildbienenarten bekannt. (dpa)