Mordprozess Würzburg: Plädoyers nach 26 Jahren

Ein Vierteljahrhundert nach dem gewaltsamen Tod eines türkischen Gastwirts in Würzburg steuert der spektakuläre Mordprozess gegen zwei Männer auf sein vorläufiges Ende zu.

Heute beginnen vor dem Landgericht Würzburg die Plädoyers – zunächst spricht die Staatsanwaltschaft, danach möglicherweise die Nebenklage. Ob auch die Verteidigung noch heute zu Wort kommt oder erst am Freitag, bleibt offen. Das Urteil soll am 10. Juli verkündet werden.

Angeklagt sind ein heute 50-jähriger Mann und dessen 67 Jahre alter Vater. Beiden wird Mord vorgeworfen. Das Verbrechen ereignete sich vor mehr als 26 Jahren – doch nur Mord verjährt nicht. Sollte das Gericht keinen Mord, sondern beispielsweise Totschlag erkennen, könnte das Verfahren aufgrund von Verjährung eingestellt werden. Wird ihnen der Mord aber etwa wegen Heimtücke oder niedriger Beweggründe nachgewiesen, drohen den Angeklagten lebenslange Freiheitsstrafen.

Sollten die Richter die Schuld nicht nachweisen können, wäre ein Freispruch möglich. Für die Hinterbliebenen des Opfers ist der Prozess ein schmerzhafter Rückblick auf ein bis heute ungelöstes Verbrechen – mit der Hoffnung, dass endlich Gerechtigkeit gesprochen wird.