Verfahren eingestellt nach tödlichem Sturz bei Rettungsversuch

Nach dem tödlichen Sturz einer 75-Jährigen bei einem Rettungsversuch in der Oberpfalz ist das Verfahren gegen einen Einsatzleiter der Feuerwehr gegen Geldauflage eingestellt worden. Ihm wurde die fahrlässige Tötung der Seniorin vorgeworfen, wie es von der Staatsanwaltschaft Regensburg am Donnerstag hieß.

Im Juli 2022 sollte die 75-Jährige aus medizinischen Gründen mittels Drehleiter aus dem zweiten Stock eines Hauses in Sinzing (Landkreis Regensburg) geholt werden. Dabei wurde eine Trage mit einem Seil an der Drehleiter befestigt, um die Frau nach unten zu bringen. Hier soll der hauptbeschuldigte Feuerwehrmann falsche Anweisungen gegeben haben. Deswegen, so die Staatsanwaltschaft, befand sich der Kopf der Frau am Fußteil der Liege. Dadurch soll sich ihr Schwerpunkt so verlagert haben, dass die Trage kippte und die Frau zu Boden stürzte. Sie starb noch an der Unfallstelle.

Neben dem Hauptbeschuldigten wurde auch gegen fünf weitere Mitglieder der Feuerwehren Lappersdorf und Kleinprüfening ermittelt. Diese Verfahren wurden wegen der geringen Schuld eingestellt.

Das Ermittlungsverfahren gegen den hauptbeschuldigten Einsatzleiter wurde mit dessen Zustimmung sowie mit der Zustimmung des Amtsgerichts Regensburg gegen eine fünfstellige Geldauflage eingestellt. Dass er ehrenamtlich tätig war, wurde laut Staatsanwaltschaft erheblich zu seinen Gunsten berücksichtigt. Wenn er die Geldauflage vollständig bezahlt, ist das Verfahren endgültig eingestellt. (dpa/lby)