Warnstreiks von Erzieherinnen und Sozialarbeitern

Soziale Berufe sind nach wie vor ganz überwiegend Frauenberufe. Die Gewerkschaft Verdi nutzt den Weltfrauentag (8. März), um bessere Bezahlung in Kindertagesstätten, Behindertenwerkstätten und anderen sozialen Einrichtungen zu verlangen.

Zum Weltfrauentag an diesem Dienstag ruft die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bundesweit zu Warnstreiks und Protestkundgebungen von Erzieherinnen und Sozialarbeiterinnen auf. Damit will Verdi in der laufenden Tarifrunde für die sozialen Dienste den Druck auf die kommunalen Arbeitgeber erhöhen. In Bayern sind mehrere Protestaktionen und Kundgebungen geplant, unter anderem in Nürnberg, München und Regensburg.

„Über 80 Prozent der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst sind Frauen“, sagte Robert Hinke, Leiter der Bereiche Soziale Dienste und Bildung bei Verdi in Bayern. „Seit Jahrzehnten sind wirksame Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel, bessere Arbeitsbedingungen und eine finanzielle Aufwertung der Arbeit in den Sorgeberufen überfällig.“

Bundesweit fehlen nach Verdi-Angaben allein in Kindergärten und Kindertagesstätten mittlerweile etwa 173 000 Fachkräfte. Die Gewerkschaft warnt, dass der Personalmangel sich noch weiter verschärfen könnte, wenn die Bezahlung nicht deutlich verbessert wird.

Die Tarifverhandlungen waren eigentlich für das Frühjahr 2020 geplant, nach dem Beginn der Corona-Pandemie jedoch auf Eis gelegt worden. Verdi fordert keine prozentuale Lohnerhöhung, sondern höhere Eingruppierungen der sozialen Berufe in den Besoldungsstufen. Die kommunalen Arbeitgeber argumentieren, dass Erzieherinnen und Erzieher bereits jetzt besser verdienten als vergleichbare Berufe. (dpa/lby)