Die Steuer sinkt: der Spritpreis könnte nur langsam folgen

Die Steuersenkung hat die Spritpreise bereits sinken lassen. Anders als erwartet kam es aber nicht zum großen Sturm auf die Tankstellen in Bayern.

Am ersten Tag der Kraftstoffsteuersenkung ist ein Riesen-Ansturm auf die Tankstellen in Bayern ausgeblieben. Vereinzelt kam es jedoch zu längeren Wartezeiten an den Zapfsäulen. „Der große Run ist ausgeblieben“, sagte der für die Tankstellen zuständige Vizepräsident des Verbands des Kraftfahrzeuggewerbes in Bayern, Günter Friedl, in München. Die Spritpreise seien im Vergleich zu den vergangenen Tagen erkennbar gesunken. Dies sei jedoch von Tankstelle zu Tankstelle und abhängig von der Uhrzeit ganz unterschiedlich gewesen.

Dass die Energiesteuersenkung sich am Mittwoch bereits zu großen Teilen auf die Spritpreise auswirkte, kam auch für manche Fachleute überraschend. Im Vorfeld war erwartet worden, dass diese erst nach und nach fallen werden. Grund dafür ist, dass die gesenkte Steuer nicht beim Verkauf an der Zapfsäule sondern ab Tanklager beziehungsweise Raffinerie anfällt. Das bedeutet, dass alle vor Mitternacht gelieferten Vorräte der Tankstellen noch mit dem normalen höheren Steuersatz belastet sind.

„Die Senkung heute Morgen ging schneller als erwartet. Das ist schon mal ein guter Schritt in die richtige Richtung. Es fehlt aber noch ein gutes Stück“, sagte ADAC-Experte Christian Laberer in München zu den bundesweiten Zahlen. Insgesamt seien die Preise aber immer noch viel zu hoch – auch weil sie im Vorfeld der Steuerentlastung teils stark gestiegen waren.

Die gesunkenen Preise sorgten am Mittwoch bei den Tankstellen zum Teil für eine große Nachfrage. Bei einer Tankstelle in Coburg in Oberfranken bildeten sich an den vier Zapfsäulen lange Warteschlangen, die sich bis auf die Straße zurück stauten und den Verkehr behinderten.

Auch an der Münchner Tankstelle von Günter Friedl gab es am frühen Morgen direkt nach der Öffnung viel Andrang, berichtete er. Da habe der Diesel-Preis bei 1,86 Euro gelegen. Kurz darauf sei dieser wieder um 17 Cent gestiegen, was sich auch auf die Nachfrage ausgewirkt habe, sagte Friedl. (dpa/lby)