Die bei Gärtnern und Winzern gefürchteten „Eisheiligen“ haben Bayern heimgesucht: In der Nacht zum Dienstag gab es teilweise Bodenfrost. Den Rest der Woche sollen die Fünf aber eher harmlos bleiben.
Nachdem sie Anfang der Woche teils Bodenfrost und Schnee nach Bayern gebracht haben, bleiben die fünf „Eisheiligen“ den Rest der Woche eher harmlos. „In den kommenden Tagen wird es zwar bei um die zehn Grad weiter wechselhaft und kühl, aber da es gleichzeitig viele Wolken gibt, sollte Bodenfrost dann kaum noch Thema sein“, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienst (DWD) am Dienstag in München. „Lediglich in der Nacht zum Mittwoch könnte es in Nordbayern noch ganz leichten Frost geben.“
Auch der Frühling kehrt laut dem Wetterexperten im Laufe der Woche zaghaft zurück. „Am Wochenende erwarten wir dann deutlich mehr Sonne und nur noch an den Alpen ein geringes Regenrisiko. Am Untermain wird es dann am Samstag schon wieder um die 20 Grad geben.“ Die kommende Woche sollen dann der Prognose zufolge überall im Freistaat wieder Temperaturen um die 20 Grad herrschen.
Für Gärtner und Winzer dürften das gute Nachrichten sein. Vor allem Weinbauern hatte der Frost in der Nacht zum Dienstag schwer getroffen. Wie der „Bayerische Rundfunk“ berichtete, befürchten unter anderem Winzer in Unterfranken starke Ausfälle der Ernte, mancherorts wurden Weinbergskerzen entzündet, um Frostschäden zu verhindern. In Hauzenberg (Landkreis Passau) brannte der Besitzer einer Christbaumplantage nach Polizeiangaben mehrere größere Feuer ab zum Schutz vor Frost. „Das nächtliche Feuer sorgte beim außenstehenden Betrachter durchaus für einen mystischen Anblick“, schrieben die Beamten. „Es war aber auch eine Beeinträchtigung für Anwohner und Umwelt.“ Ob die Christbäume tatsächlich vor den „Eisheiligen“ geschützt werden mussten, soll nun das Landratsamt Passau bewerten.
Der Begriff «Eisheilige» für die Zeit vom 11. bis zum 15. Mai geht auf den kirchlichen Heiligenkalender zurück. Oft brachten Polarlufteinflüsse zu dieser Zeit noch Kälteeinbrüche mit Frost nach Mitteleuropa. Nach DWD-Angaben aber sind solche Frosteinbrüche – verglichen mit früheren Jahren – neuerdings immer seltener geworden. Namensgeber sind frühchristliche Bischöfe und Märtyrer: Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia, auch „kalte Sophie“ genannt. Eine Alte Bauernregel besagt etwa: „Vor Nachtfrost bist du sicher nicht, bevor Sophie vorüber ist.“