Im Corona-Jahr 2020 hat sich die Luftqualität in Bayern verbessert. Die Konzentration von Stickstoffdioxid und Feinstaub sei auf dem niedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahre gewesen, teilte das Landesamt für Umwelt am Dienstag unter Verweis auf Messergebnisse des Lufthygienischen Landesüberwachungssystems mit. Insbesondere an verkehrsnahen Messstationen sei die Stickstoffdioxidbelastung stark zurückgegangen. Der allgemein rückläufige Trend sei durch Corona-Maßnahmen verstärkt worden, die zeitweise zu weniger Verkehr führten.
Auch die pandemiebedingten Einschränkungen des Silvesterfeuerwerks zeigten sich in der niedrigen Feinstaubbelastung am Neujahrstag 2021. Erstmals seit 2006 sei an keiner Messstation der Tagesmittelgrenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft überschritten worden.
Der Jahresmittelgrenzwert für Stickstoffdioxid (NO2) sei nur an einer Messstation zu hoch gewesen: In München an der Landshuter Allee lag er bei 54 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, das sind 14 Mikrogramm über dem Grenzwert – aber immerhin 9 Mikrogramm weniger als im Vorjahr.
Gab es im Vorjahr in der Silvesternacht noch vielerorts dicke Luft mit überhöhten Werten, zeigten nun selbst die Stundenmittelwerte meist keine besonderen Ausschläge. Etwa seien in Fürth an der Theresienstraße in den vergangenen fünf Jahren am Neujahrstag maximale Stundenmittelwerte zwischen 866 und 1331 Mikrogramm erreicht worden. Der diesjährige maximale Stundenmittelwert kurz nach Mitternacht lag aber nur bei 25 Mikrogramm.
Feinstaub entsteht im Verkehr durch Verbrennungsmotoren, aber auch durch Reifenabrieb. Weitere Quellen sind die Industrie, Kraftwerke und Holzöfen. Das Silvesterfeuerwerk macht in Deutschland laut Umweltbundesamt sonst rund zwei Prozent der im Jahr freigesetzten Feinstaubmenge aus. Die kleinsten Feinstaub-Teilchen können je nach Größe können nicht nur in Lunge und Bronchien, sondern auch ins Blut gelangen und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems hervorrufen. (dpa/lby)