Wenn am Sonntag Landtagswahl wäre, könnte die CSU wieder auf eine absolute Mehrheit hoffen – das fand der BayernTrend des Bayerischen Rundfunks heraus. Doch die Zufriedenheit mit der Corona-Politik sinkt.
Ungeachtet eines sinkenden Zuspruchs für ihr Corona-Krisenmanagement legt die CSU in Bayern in der Wählergunst weiter zu. Wenn in Bayern am kommenden Sonntag Landtagswahl wäre, käme die CSU unter Führung von Ministerpräsident und Parteichef Markus Söder auf 48 Prozent der Stimmen und hätte gute Chancen auf die absolute Mehrheit der Sitze im Landtag. Das ermittelte das Institut infratest dimap im Auftrag des BR-Politikmagazins „Kontrovers“ für dessen BayernTrend. Beim zurückliegenden BayernTrend im Oktober hatte die CSU noch bei 45 Prozent gelegen.
Die Grünen würden der Umfrage zufolge 19 Prozent (-2) erreichen. Die Freien Wähler als derzeit kleinerer Koalitionspartner kämen auf acht Prozent und legen ebenfalls zu (+1). SPD und AfD liegen im BR-BayernTrend bei sieben Prozent (jeweils -1). Die FDP wäre genauso wie die Linke mit drei Prozent nicht im Landtag vertreten.
Nur noch 60 Prozent der Befragten sind mit dem Krisenmanagement der Staatsregierung zufrieden. Im April vergangenen Jahres waren es noch 89 Prozent, im Oktober immerhin 79 Prozent. Sehr zufrieden mit dem Corona-Krisenmanagement sind aktuell noch 15 Prozent, zufrieden immerhin noch 45 Prozent. Dagegen sind 70 Prozent mit der Regierungsarbeit insgesamt zufrieden – mehr als noch Ausbruch der Corona-Pandemie.
Bessere Umfragewerte als vor der Pandemie hat auch Ministerpräsident Markus Söder persönlich. Vor einem Jahr waren 67 Prozent mit seiner Arbeit zufrieden, im Juli 2020 waren es 87 Prozent. Zu Jahresbeginn 2021 stellen ihm 72 Prozent der Befragten ein positives Zeugnis aus.
Mit deutlichem Abstand zu Söder folgen Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU, 56 Prozent) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) mit 54 Prozent. Dahinter stehen Katharina Schulze (Grüne) mit 32 Prozent, Michael Piazolo (Freie Wähler) mit 24 Prozent, Ludwig Hartmann (Grüne) mit 23 Prozent und Natascha Kohnen (SPD) mit 20 Prozent.
Mit 72 Prozent ist Söder auch populärer als die Bundespolitiker Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU, 61 Prozent) und Olaf Scholz (SPD, 52 Prozent). Als möglicher Kanzlerkandidat der Union büßte Söder allerdings ein. Mit 63 Prozent Zustimmung führt der Franke das Feld möglicher Unions-Kanzlerkandidaten zwar deutlich vor Friedrich Merz (32 Prozent), Norbert Röttgen (31 Prozent) und Armin Laschet (22 Prozent) an. Im Vergleich zu vor einem halben Jahr verlor Söder allerdings 14 Prozentpunkte.
Den meisten Zuspruch findet Markus Söders Corona-Politik bei den CSU-Anhängern (83 Prozent) und bei den Anhängern der Grünen (68 Prozent). Beim Koalitionspartner Freie Wähler liegt dieser Wert bei 50 Prozent, SPD-Anhänger sehen die Coronapolitik eher kritisch (42 Prozent Zustimmung), in den Reihen der AfD gibt es kaum Zuspruch (zehn Prozent).
Die aktuellen Corona-Maßnahmen finden 56 Prozent der bayerischen Wahlberechtigten angemessen, für 12 Prozent gehen sie nicht weit genug. Dem stehen 31 Prozent gegenüber, denen der aktuelle Lockdown zu weit geht.
Mehr als drei Viertel der Menschen in Bayern wollen sich wahrscheinlich oder sicher gegen das Coronavirus impfen lassen, wie aus der Umfrage weiter hervorgeht. Dagegen wollen sich der Umfrage zufolge zehn Prozent wahrscheinlich nicht impfen lassen, elf Prozent auf keinen Fall. Den Menschen im Freistaat geht es beim Impfen insgesamt zu langsam. Mit 40 Prozent halten weniger als die Hälfte das Impftempo für angemessen. 51 Prozent finden, es gehe zu langsam voran. (dpa/lby)