Kleine Herden: Weniger Schafe und Halter in Bayern

Es blökt und mäht seltener in Bayern: Die Zahl der Schafe im Freistaat ist im vergangenen Jahr ebenso gesunken wie die der Schafhalter. Damit gab es auf Zehn-Jahres-Sicht einen Rückgang der Schafbestände um 11,2 Prozent auf 254 300 Tiere, wie das Statistische Landesamt in Fürth am Freitag mitteilte. Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der Schafhalter um knapp 17 Prozent auf 2000.

Auch wenn es in den vergangenen Jahren leichte Schwankungen gab, nimmt der Schafbestand in Bayern tendenziell ab. „So wurden im Jahr 2012 noch 2400 Schafhaltungen mit insgesamt 286 500 Tieren gezählt“, berichteten die Statistiker des Landesamtes.

Dennoch zeigt sich bei den Schafen der bei anderen Nutztierarten häufig zu beobachtende Trend zu größeren Herden nicht: Durchschnittlich 127 Tiere waren es pro Betrieb zuletzt. Das sind zwar 7 mehr als im Vorjahr, doch bleibt dieser Wert in der Mitte des langjährigen Korridors von rund 120 bis 134 Tieren.

Im Jahr 2022 ging die Gesamtzahl aller Schafe im Freistaat um 1,9 Prozent zurück. Die meisten Tiere waren weibliche Schafe zur Zucht sowie Lämmer und Jungschafe unter einem Jahr. Zum Stichtag 3. November 2022 war zudem die Zahl der Betriebe im Vergleich zum Vorjahr um 200 auf 2000 gesunken – ein Wert, der auch schon in den Jahren 2018 bis 2020 verzeichnet worden war.

Die hiesigen Schafbesitzer exportierten im vergangenen Jahr 706 Tonnen Schafwolle im Wert von gut 2,1 Millionen Euro, vor allem nach Belgien, Österreich und Polen. Zugleich wurden 1600 Tonnen Schafwolle im Wert von 3,9 Millionen Euro nach Bayern importiert. Wichtige Einfuhrländer waren dabei Frankreich, Belgien, Griechenland, die Schweiz, Neuseeland und das Vereinigte Königreich. „In den letzten zehn Jahren ist die aus Bayern ausgeführte Menge an Schafwolle um weit mehr als das Doppelte gestiegen. Die importierte Menge nahm hingegen um 14 Prozent ab“, resümierte das Landesamt. (dpa)