Messerattacke: Unterbringung in Psychiatrie beantragt

Der Prozess um den beinahe tödlichen Messerangriff auf einen jungen Mann aus Regensburg steht vor dem Abschluss. Am Donnerstag standen vor dem Landgericht Regensburg die Schlussvorträge an. Staatsanwalt und Nebenklagevertreter werteten die Tat einer Justizsprecherin zufolge als versuchten Mord und forderten für den 25 Jahre alten Beschuldigten eine Unterbringung in der Psychiatrie sowie eine Entzugstherapie. Dieselbe Forderung stellte den Angaben nach der Verteidiger des Deutschen. Er ging bei der Tat allerdings von einem versuchten Totschlag aus.

Dem Beschuldigten wird in dem Verfahren vorgeworfen, einen 20 Jahre alten Nachbarn im Drogenwahn – und somit wohl im Zustand der Schuldunfähigkeit – unvermittelt in dessen Wohnung attackiert zu haben. Den Ermittlungen nach verschaffte er sich im Dezember 2022 Zugang zu dessen Wohnung und behauptete, Geld zu brauchen, weil sonst seine Familie getötet würde. Dabei soll er sofort mit dem Messer zugestochen haben.

Das Opfer erlitt mehrere lebensbedrohliche Verletzungen. Zahlreiche innere Organe wurden verletzt. Zudem erlitt der 20-Jährige tiefe Schnitte an Kinn und Hals, so dass Zähne und Luftröhre frei lagen. Der junge Mann ist seit der Tat schwerst traumatisiert, von Narben gezeichnet und muss eine Handschiene tragen.

Der Beschuldigte soll seit seiner Jugend harte Drogen konsumiert haben – unter anderem Amphetamine, Kokain und Heroin. Mehrere Entziehungskuren schlugen bislang fehl. Das Urteil soll am Freitag (13.00 Uhr) gesprochen werden. (dpa/lby)