Nur noch ein Fünftel bestreitet den Lebensunterhalt vor allem dank Partner oder Eltern.
Mütter in Bayern sind finanziell seltener von anderen Menschen abhängig. Zahlen aus dem Mikrozensus zeigen eine deutliche Verschiebung zu eigenem Einkommen und Elterngeld, wie das Landesamt für Statistik mitteilt. Demnach finanzierten vergangenes Jahr nur noch 21 Prozent der Mütter ab 20 Jahren in Partnerschaften ihren Lebensunterhalt überwiegend über Eltern oder Partner. 2009 galt dies noch für 37 Prozent.
Parallel ist der Anteil der Mütter, die ihren Lebensunterhalt überwiegend aus eigener Erwerbstätigkeit finanzieren, von 55 auf 66 Prozent gestiegen. Elterngeld ist für acht Prozent die überwiegende Quelle des Lebensunterhalts – das ist eine Verdoppelung zu 2009.
Bei Vätern zeigt sich im 15-Jahres-Vergleich dagegen kaum Bewegung. Unverändert 93 Prozent bestreiten ihren Lebensunterhalt aus eigenen Einkünften. Insgesamt gibt es laut Landesamt 1,1 Millionen Paare mit Müttern und Vätern ab 20 Jahren und minderjährigen Kinder. Spezifische Zahlen zu gleichgeschlechtlichen Paaren legte das Landesamt nicht vor.
Je älter die Kinder, desto finanziell unabhängiger
Der Grad der finanziellen Unabhängigkeit steigt dabei mit dem Alter der Kinder. Sind sie unter sechs Jahren, bestreiten nur 53 Prozent der Mütter ihren Lebensunterhalt überwiegend selbst. Bei Kindern im Grundschulalter sind es dann bereits 75 Prozent der Mütter, bei Kindern zwischen zwölf und 17 Jahren 79 Prozent. Auch die Vollzeitquote steigt mit zunehmendem Alter der Kinder.
Zu Gründen für die Entwicklung äußerte sich das Landesamt für Statistik nicht. Es liegt aber nahe, dass sich – auch angesichts der Entwicklung mit dem Alter der Kinder – neben gesellschaftlichen Veränderungen die Ausweitung der Kinderbetreuung zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie bemerkbar macht, möglicherweise auch ausgeweitete Optionen zum Homeoffice. (dpa/lby)