Pappnasen im Saal, Konfetti auf Bühne: „Fastnacht“

Es gibt die Theorie, dass sich Feierlaune in krisenhaften Zeiten besonders exzessiv Bahn bricht. Insofern wäre für den Frankenfasching angerichtet – Krieg, Inflation, Gaspreise. An Narretei wird es bei der Fernsehfastnacht im BR dennoch nicht fehlen.

Karnevalsschminke auftragen, ins Kostüm zwängen und ab zum Rausschunkeln aus dem Alltag: Bayerns Narren wollen beim Fernsehfasching des Bayerischen Rundfunks an diesem Freitag (19.00 Uhr) im unterfränkischen Veitshöchheim endlich wieder ausgelassen feiern. Auf der Bühne stehen bei der „Fastnacht in Franken“ abermals Quotenbringer wie das Comedy-Duo Martin Rassau und Volker Heißmann – vielen unter anderem bekannt in ihrer Paraderolle als „Waltraud und Mariechen“ mit ihrem unverkennbaren „Färdder“ (Fürther) Dialekt. Die Kabarettisten gehören schon zum Inventar der Kultsendung.

Neben zahlreichen Comedians, Büttenrednern und Tanzgarden aus Franken ist auch die Altneihauser Feierwehrkapell’n aus der Oberpfalz nun wieder dabei: Das Publikum quittiert den Auftritt der mit Franken in traditioneller Hassliebe verbundenen Kompanie alljährlich mit einer Mischung aus Buh-Rufen und brausendem Applaus.

Vergangenes Jahr war die im BR-Fernsehen übertragene Prunksitzung des Fastnacht-Verbandes Franken noch unter Corona-Auflagen abgehalten und aufgezeichnet worden. Die Einschränkungen sind nun passé, der Fernsehfasching wird live übertragen. Krisen gibt es gleichwohl genügend in der Welt. Der Krieg in der Ukraine, die Inflation, das Gas.

Die Feierlaune wird dies bei dem rund dreieinhalbstündigen Spektakel vor rund 600 Zuschauern in den Mainfrankensälen wohl kaum trüben – die anwesenden Politiker müssen wohl auch dieses Jahr mit allerhand Spott und Narretei leben.

In die Herzkammer des Frohsinns will sich auch wieder Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU) trauen – nach Jahren im Ministerpräsidentenkostüm diesmal wieder mit einer außergewöhnlichen Verkleidung.

Die „Fastnacht in Franken“ ist nach BR-Angaben die meistgesehene Sendung im Bayerischen Rundfunk. (dpa/lby)