Der Fall wird vor einer Jugendkammer unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt, wie das örtliche Landgericht berichtete. Mit einem Urteil wird demnach frühestens im Juli gerechnet. Der gewaltsame Tod eines Schülers hatte auch überregional Trauer und Entsetzen ausgelöst.
Erinnerung an das Opfer
Die Erinnerung an das Opfer ist an der Waldbachschule täglich präsent, wie das Regierungspräsidium Freiburg im Auftrag der Bildungseinrichtung mitteilte. Die Schulgemeinschaft gedenkt demnach regelmäßig des getöteten Schülers. Der Prozessbeginn beschäftige die Schule – es werde mit Schülerinnen und Schüler über Gefühle, Erinnerungen und Ängste gesprochen, berichtete das Regierungspräsidium. Seit der Gewalttat werden Schüler und Lehrer psychologisch betreut.
Der Verdächtige, ein Deutscher, hatte laut Ermittlungen 41 Schuss Munition dabei. Die Waffe für die Tat stammte aus dem Haushalt der Eltern. Zudem soll der Jugendliche versucht haben, im Klassenzimmer und danach im Treppenhaus der sonderpädagogischen Schule einen Brandsatz zu zünden, was aber nicht gelungen sei, hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt.
Ein Vater stoppte den Todesschützen
Ein Vater, der während der Gewalttat in der Schule war, hielt den mutmaßlichen Todesschützen fest. Sabah Tamer Ayoub rettete Menschen aus Lebensgefahr und verhinderte ein noch schlimmeres Blutbad, wie Innenminister Thomas Strobl (CDU) gesagt hatte. Ayoub erhielt für seinen Einsatz die Landes-Rettungsmedaille.
Im Falle einer Verurteilung droht dem 15-Jährigen laut Staatsanwaltschaft eine Jugendstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren. Nicht abgeschlossen sind bisher die Ermittlungen gegen die Eltern des mutmaßlichen Täters. Dabei geht es um den Verdacht der fahrlässigen Tötung und mutmaßliche Verstöße gegen das Waffengesetz, wie die Staatsanwaltschaft mitgeteilt hatte. (dpa)