Amberg öffnet die Schulen und OB übt Kritik

Der Oberbürgermeister von Amberg, Michael Cerny (CSU), findet die aktuelle Regelung für das Öffnen und Schließen von Schulen und Kindergärten nicht praktikabel. Sich starr an der 7-Tage-Inzidenz von 100 zu orientieren, sei „in der Praxis einfach nicht handhabbar“. Deswegen wandte sich der Kommunalpolitiker nach Angaben einer Rathaussprecherin von Montag an Ministerpräsident Markus Söder und Gesundheitsminister Klaus Holetschek (beide CSU). Letzterer habe bereits zugesagt, „zu versuchen, dass im Laufe der Woche eine verbesserte Lösung gefunden wird“. In Bayern dürfen Schulen derzeit Präsenz- und Wechselunterricht anbieten, wenn die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis unter 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche liegt.

Cerny zufolge ist die Regelung insbesondere für kleine Kommunen schwierig: Bei einer Stadt wie Amberg mit rund 42 000 Einwohnern zähle jeder Infektionsfall fast 2,5 Prozent in der Inzidenz, sagte er. „Damit können sich die Werte schnell verändern und auch die Einschätzung eines Trends ist nur sehr schwer möglich.“ Laut RKI lag die 7-Tage-Inzidenz in Amberg am Montag bei 94,8 – Grund- und Förderschulen sowie Kitas gehen damit wieder in den Präsenz- und Wechselunterricht.

Der Landrat aus Mühldorf am Inn, Max Heimerl (CSU), hatte schon am Sonntag in einem offenen Brief an Holetschek kritisiert, dass die Regelung in Kommunen, deren Inzidenzwerte um die 100 schwanken, in der Praxis kaum umsetzbar sei. In seinem Landkreis müssten Schulen und Kitas ab Dienstag wieder schließen. Auch der Landkreis Passau kündigte am Montag an, Schulen und Kitas bis Ende der Woche geschlossen zu lassen. In der Stadt Passau sind die Einrichtungen bis Mittwoch geschlossen