Drei Freunde, ein Fußball-Verein und eine gemeinsame Idee

© Foto: lst

Ein Sprichwort bei Fußballern lautet: „Elf Freunde müsst ihr sein!“ In leicht abgewandelter Form – auf „drei Freunde“ reduziert – trifft es auf Florian Schrepel, Michael Riester und Christoph Hegenbart zu. Gemeinsam waren sie zuletzt in der Saison 2017/18 bei der SpVgg SV Weiden aktiv und verloren danach nie den Kontakt zueinander. Sie hatten schließlich Anfang 2020 eine gemeinsame Idee, die nun in die Realität umgesetzt wurde. Im Januar dieses Jahres gründeten sie erstmals in der Geschichte des Fußballs in der nördlichen Oberpfalz eine Fußballschule.

„Fußball ist für viele und auch für uns die schönste Nebensache der Welt. Wir hatten das Glück, dies über viele Jahre erleben zu dürfen“, sagen die drei Weidener. Ihre Erfahrungen und ihr Wissen wollen sie mit der „Fußballschule Weiden“ an die Kinder und Jugendlichen der Region weitergeben und sie in ihrer fußballerischen Entwicklung nachhaltig begleiten. „Wir kommen aus der Gegend, haben in den Vereinen in der nördlichen Oberpfalz tolle Zeiten und Dinge erlebt und wollen jetzt etwas zurückgeben“, erklärt Hegenbart.

Der 35-jährige Gymnasiallehrer, der 2007/08 vom FC Kempten zunächst zum Freien TuS Regensburg gewechselt war, ehe er beim SSV Jahn Regensburg sogar in der 3. Liga zu Einsätzen kam, schloss sich dann der SpVgg SV Weiden an.  Zurzeit noch beim Nordost-Landesligisten SV Mitterteich unter Vertrag wird er in der neuen Spielzeit beim 1. FC Schlicht das Traineramt  übernehmen.

Ebenfalls einen neuen Trainerjob, den er noch nicht verraten will, tritt demnächst Schrepel an. Der 39-Jährige, der 2009/10 für die SpVgg SV Weiden in der Regionalliga kickte, war in der Saison 2017/18 am Wasserwerk Sportlicher Leiter, aktuell kickt der selbstständige Unternehmer noch für den Kreisligisten FC Weiden-Ost.

Die Trainer-Laufbahn eingeschlagen hingegen bereits Riester. Der 38-jährige Physiotherapeut, der in seiner aktiven Laufbahn unter anderem für die Bayernligisten SpVgg Bayreuth und SV Seligenporten aufgelaufen war, ist seit 2021/13 ununterbrochen bei der SpVgg SV Weiden aktiv, bei der seit fast vier Jahren als Coach für die zweite Mannschaft verantwortlich ist.

Erfahrung pur also, die die drei Akteure in ihre Fußballschule, die nach der Corona-Pause den Betrieb aufnehmen wird, einbringen können. „Wir haben als Spieler und Trainer bei verschiedenen Vereinen und unter diversen Trainern viele Eindrücke gesammelt. Diese haben wir mit unseren Vorstellungen verknüpft und wollen sie nun an die nächste Generation talentierter Jugendfußballer weitergeben“, beschreibt Riester kurz die Philosophie, die hinter dem gemeinsamen Projekt steht.

Als Team wollen Hegenbart, Schrepel und Riester dabei ehrlich, kompetent und neutral beraten, individuell und motivierend trainieren. Und wichtig dabei: „Wir sind keine Konkurrenz zu den Vereinen in unserer Region und auch keine zu den bereits bestehenden zwei Torwartschulen in Tirschenreuth und Weiden“, macht Schrepel deutlich.

Ganz im Gegenteil: Die Verantwortlichen der „Fußballschule Weiden“ sehen sich als Partner und ideale Ergänzung und Zusatzangebot zu diesen. Wobei bei Bedarf auch mit den Torwartschulen von Huberth Rosner und Jürgen Pankoff-Sosnoswki, mit denen schon Kontakt aufgenommen worden ist, kooperiert wird. „Wir sind vereinsunabhängig und sind eine Unterstützung der Klubs bei der Ausbildung und Förderung junger Fußballspieler aller Altersklassen, unabhängig von Leistungsniveau oder Spielklasse“, so die drei unisono.

Im Vordergrund sollen dabei der Spaß und die Freude an der Bewegung und dem Fußball spielen stehen. Die Kinder und Jugendlichen werden in der „Fußballschule Weiden“ ohne Leistungs- und Ergebnisdruck ganzheitlich gefördert. „Die Lust und Motivation Fußball spielen zu wollen, möchten wir in den Kindern entwickeln, ohne von außen zusätzlich motivieren zu müssen“, erklärt Riester.

Wobei Hegenbart ergänzt: „Entwickeln Kinder diese intrinsische Motivation, so werden sie sich intensiver und dauerhafter mit der Sache beschäftigen und sich leistungsmäßig verbessern. Ihre fußballerischen Fähigkeiten werden sie so schnell auf ein höheres Niveau heben.“ Eine Zielvorgabe, die Riester, Hegenbart und Schrepel als ungemein wichtig ansehen.

Denn: Die Entwicklung in den letzten Jahren habe gezeigt, dass in der nördlichen Oberpfalz die Zahl der Jugendmannschaften immer weiter zurückging und es immer weniger Spitzenklubs und richtig gute Talente gibt. So sind aktuell zum Beispiel nur noch zwei Vereine aus der Region – Gebenbach und Ammerthal – in der Bayernliga vertreten.

„Unsere Trainingseinheiten sind altersgerecht, kreativ, vielseitig, abwechslungsreich und der Spaß steht immer an erster Stelle“, sagt dazu Schrepel. Die „Fußballschule Weiden“ bietet als wichtige Säulen Einzel-, Partner-, Gruppen-, Vereins- und Mannschaftstraining an. Zudem werden die jungen Spieler unter anderem in den Bereichen Leistungsdiagnostik und Athletik-Training unterstützt physiotherapeutisch betreut und individuell zu Taktik und Theorie sowie zur fußballerischen Karriere beraten.

Ebenso sind Feriencamps finden an verschiedenen Orten in der Region geplant Dabei werden die Kinder ganztägig betreut und verpflegt. „In kleinen Trainingsgruppen feilen wir dort an Technik, Tricks, Koordination und vielem mehr“, sagt Schrepel. Die ersten sollen, soweit es die Corona-Pandemie zulässt, beim FC Weiden-Ost und bei der SpVgg  Vohenstrauß stattfinden, wobei für beide noch Anmeldungen entgegen genommen werden können. Weitere Infos gibt es hier: www.fussballschule-weiden.de

(lst)