LTO startet in die Sommerfestspiele – am Samstag geht es los

Es ist ein Spektakel, was das Landestheater Oberpfalz sich für die Sommerfestspiele 2023 alles einfallen hat lassen. Diesen Samstag geht es schon los und alle Stücke sind hier zusammengefasst und können auch noch auf der Homepage des https://www.landestheater-oberpfalz.de/ nachgelesen werden.

 

 

KRABAT

Nach dem Roman von Otfried Preußler, für die Bühne bearbeitet von Nina Achminow | Regie: Franziska Kühnle

»Elf Raben saßen auf einer Stange und blickten ihn an. Er sah, dass ein Platz auf der Stange frei war, am linken Ende. Dann hörte er eine Stimme. Die Stimme klang heiser, sie schien aus dem Lüften zu kommen, von fernher, und rief ihn bei seinem Namen. Er traute sich nicht zu antworten. ›Krabat!‹ Dann sagte die Stimme: ›Komm nach Schwarzkollm in die Mühle, es wird nicht zu deinem Schaden sein!‹« Träume locken Krabat, einen vierzehnjährigen Waisenjungen, in die Mühle des Meisters am Koselbruch. Dort wird Krabat per Handschlag mit der Linken sein Lehrjunge. Dass in dieser Mühle nicht nur Getreide gemahlen wird, sondern auch schwarze Magie im Spiel ist, soll Krabat erst später erfahren. Erst einmal muss er seinen Platz im Gefüge der anderen Müllersburschen finden. Da ist Lyschko, der
gerne mehr zu sagen hätte, und Juro, der die Hausarbeit erledigt. Tonda, der schweigsame Altgesell, wird schließlich Krabats bester Freund. Auf des Meisters Geheiß verbringen die beiden die Osternacht am Lagerfeuer zusammen und Krabat hört zum ersten Mal die Stimme der Kantorka. Als Tonda nach dem ersten Lehrjahr stirbt, ist Krabat auf sich allein gestellt. Und er muss sich entscheiden: Soll er den Verlockungen der schwarzen Magie und dem Weg, den der Meister für ihn vorsieht, folgen? Oder ist die Stimme fern von der Mühle, die ihn in die helle Welt der Kantorka ruft, lauter? Mit Juros Hilfe beginnt Krabat sich darin zu üben, ungehorsam zu sein, um im Traum und in Wirklichkeit der Macht des Meisters zu entkommen.

Ort: Freilandmuseum Oberpfalz

Spieltermine:

27.05.23 20 Uhr
02.06.23 20 Uhr
10.06.23 20 Uhr
11.06.23 20 Uhr
17.06.23 20 Uhr
18.06.23 18 Uhr

 

JEDERMANN

Schauspiel von Hugo von Hofmannsthal | Regie: Christian A. Schnell

Frei nach dem Motto »Carpe Diem« genießt Jedermann sein Leben in vollen Zügen – er hat eine Geliebte, Angestellte, Freunde und keine finanziellen Sorgen. Doch schnell wird er aus seinem vergnüglichen Alltag gerissen, als der Tod ihm überraschend verkündet, dass sein Leben nun ein Ende habe. Trotz aller Versuche will ihm in der letzten Stunde seines Lebens keiner beistehen – seine Geliebte und seine Freunde wollen nichts mehr von ihm wissen und nicht  einmal sein Reichtum kann ihn vor dem Tod bewahren. Als Jedermann letztendlich Rechenschaft über sein Leben abgeben muss stellt er fest, dass nur sein Glaube und einige wenige gute Werke in seinem Leben zählen. Das seit über 100 Jahren bei den Salzburger Festspielen aufgeführte Stück »Jedermann« von Hugo von Hoffmannsthal kommt im Sommer 2023 endlich auch auf die Burg Leuchtenberg. Seien Sie dabei, wenn Jedermann nach seiner Todeserfahrung in alptraumhafter Spiegelung die Personen seines bisherigen Lebens trifft. Ein unterhaltsames wie
farbenprächtiges Sommerspektakel. Ein Stück, das bei allem Humor und Witz heutiger und aktueller nicht sein kann.

Ort: Burg Leuchtenberg 

Spieltermine:

03.06.23 20 Uhr
09.06.23 20 Uhr
30.06.23 20 Uhr
08.07.23 20 Uhr
14.07.23 20 Uhr

 

DAS NEINHORN

Nach dem Bilderbuch von Marc-Uwe Kling, Bühnenfassung und Regie: Eva Maria Eiberger

Im Herzwald kommt ein kleines, schnickeldischnuckeliges Einhorn zur Welt. Aber obwohl alle ganz lilalieb zu ihm sind und es ständig mit gezuckertem Glücksklee füttern, benimmt sich das Tierchen ganz und gar nicht einhornmäßig. Es sagt einfach immer Nein, sodass seine Familie es bald nur noch NEINhorn nennt. Eines Tages bricht das NEINhorn aus seiner Zuckerwattewelt aus. Es trifft einen Waschbären, der nicht zuhören will, einen Hund, dem echt alles schnuppe ist, und eine Prinzessin, die immer Widerworte gibt. Die vier sind ein ziemlich gutes Team. Denn sogar bockig sein macht zusammen viel mehr Spaß!

Ort: Naturbühne Schönberg Grafenwöhr, Burg Leuchtenberg

Spieltermine:

11.06.23 14 Uhr Naturbühne Schönberg Grafenwöhr
18.06.23 14 Uhr Naturbühne Schönberg Grafenwöhr
25.06.23 16 Uhr Burg Leuchtenberg
02.07.23 14 Uhr Naturbühne Schönberg Grafenwöhr
09.07.23 14 Uhr Naturbühne Schönberg Grafenwöhr
16.07.23 16 Uhr Burg Leuchtenberg
23.07.23 14 Uhr Naturbühne Schönberg Grafenwöhr

 

JUDAS / ISMENE, SCHWESTER VON

Ein Abend mit zwei Monologen von Lot Vekemans | Regie: Till Rickelt (Judas), Jona Manow (Ismene, Schwester von)

»Judas« handelt von einem Mann, dessen Name für Verrat steht. Ein Mann, der jahrhundertelang von jedem geschmäht wurde. Doch wäre ohne diesen Menschen und ohne seinen Judaskuss das Christentum nie zu einer der großen Weltreligionen geworden… Es gibt in jedem Zeitalter Spekulationen über Judas und seine Motive. Nach zweitausend Jahren ist es an der Zeit, dass Judas selber spricht: In einer selbst inszenierten Show begeht er einen letzten Versuch, seine Tat wieder auf ein menschliches Maß zurück zu bringen und sein Publikum dahin zu führen, wo es lieber nicht sein möchte: zu dem Judas in sich selbst. Ismene, Schwester von… »Man kann lange über den Tod nachdenken, wenn man noch lebt. Aber, wenn man tot ist… Dann ist es vorbei. Ich war die einzig Normale in einer gestörten Umgebung, ich wollte einfach glücklich sein. Alle in meiner Familie konnten sich entscheiden, leider hat sich nie jemand für mich entschieden.« »Schwester von« ist ein Monolog, basierend auf der mythologischen Figur der
Ismene, Schwester der Antigone, Tochter des Ödipus. Wir hören die Geschichte einer Frau, die immer im Schatten ihrer heldenhaften und weltberühmten Schwester Antigone gelebt hat. Einer Frau, die meint, kein Existenzrecht zu haben, weil sie nie etwas Großartiges oder Denkwürdiges getan hat, die sich schämt für das, was sie ist und wie sie gewesen ist. Denn unsere Helden sind Menschen, die Dinge tun, und nicht Menschen, die Dinge sein lassen. Tausende von Jahren nach ihrem Tod beginnt sie zu reden, irgendwo, wo die Zeit nicht mehr zählt. »Diese Schwester von malt das Bild einer Antiheldin. Eine Ikone für all die Menschen, die nicht in großen Idealen denken, sondern in kleinen Interessen und Sehnsüchten, wobei die emotionalen Motive immer über die ideologischen siegen.« Aus der Ankündigung zum Gastspiel des Nationaltheater Gent an den Münchner Kammerspielen im Juni 2007.

Ort: Schloss Friedrichsburg Vohenstrauß

Spieltermine:

16.06.23 20 Uhr
23.07.23 20 Uhr

 

DIE ABENTEUER DES BRAVEN SOLDATEN SCHWEJK 

Nach dem Roman von Jaroslav Hašek | Regie: Christian A. Schnell

Josef Schwejk ist ein einfacher tschechischer Soldat, der zu Beginn des Krieges in die k. und k.-Armee eingezogen wird und dort zu überleben versucht. Schwejk ist ein friedliebender Mann, ein unangepasster Lebenskünstler, der sich wenig um Autoritäten schert und es stets versteht, unangenehmen Dingen aus dem Weg zu gehen. Doch in Kriegszeiten muss einer wie Schwejk hart um sein Überleben kämpfen, mit Witz und Charme gelingt es ihm jedoch immer wieder, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen… »Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk« ist eine
wunderbare Geschichte über einen einfachen Soldaten, der zum Spielball der Obrigkeiten wird und dennoch versucht, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen – ein amüsantes Stück voller Situationskomik, eine Tragikomödie vom
Feinsten!

Ort: Burg Leuchtenberg, Burg Waldeck

Spieltermine:

23.06.23 20 Uhr Burg Leuchtenberg
01.07.23 20 Uhr Burg Leuchtenberg
02.07.23 20 Uhr Burg Leuchtenberg
07.07.23 20 Uhr Burg Leuchtenberg
22.07.23 20 Uhr Burg Leuchtenberg
29.07.23 20 Uhr Burg Waldeck
30.07.23 20 Uhr Burg Waldeck

 

NIPPLE JESUS

Komödie von Nick Hornby, Deutsch von Clara Drechsler und Harald Hellmann | Regie: Marcus Hinterberger

Der ehemalige Türsteher Dave tritt seinen neuen Job als Museumswärter an. Als er ausgewählt wird, ein Werk in einem abgetrennten Raum zu bewachen, in dem der Zutritt erst ab 18 erlaubt ist, wundert er sich über die strengen
Sicherheitsmaßnahmen. Schließlich handelt es sich bei dem Bild um eine Darstellung von Jesus am Kreuz. Erst bei näherer Betrachtung erkennt er, warum es massiven Anstoß erregen könnte. Die Collage besteht aus weiblichen Brustwarzen, die aus Pornoheften ausgeschnitten wurden. Zuerst ist Dave schockiert und erledigt seinen Auftrag mit allergrößtem Widerwillen. Als er jedoch die Künstlerin persönlich kennen lernt, lässt sein Ekel nach. Er beginnt, das Kunstwerk vor seinen empörten Angreifern zu schützen und verteidigt es sogar seiner Frau gegenüber. Dennoch kann
Dave nicht verhindern, dass das Exponat einem Anschlag zum Opfer fällt. Doch die Reaktionen darauf wirbeln Daves Verständnis der (Kunst-) Welt erst recht durcheinander. Nick Hornby wurde durch das Kunstwerk „Piss Christ“ des amerikanischen Künstlers Andres Serrano inspiriert. Rund um die Ausstellungen dieses umstrittenen Fotos kam
es immer wieder zu Demonstrationen und sogar zu Angriffen auf das Werk selbst. Nipple Jesus wirft auf amüsante und provokante Weise die Frage auf, was (moderne) Kunst darf und soll. Ein unbestritten aufwühlender  Theaterabend.

Ort: Schloss Friedrichsburg Vohenstrauß

Spieltermine:

24.06.23 20 Uhr
29.06.23 20 Uhr
13.07.23 20 Uhr
16.07.23 20 Uh