Maskenpflicht in Grundschulen fällt trotz hoher Inzidenz

Inzidenzen weit jenseits der 2000er-Marke, viele Schüler in Quarantäne: Trotz eines Rückgangs der Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat am Sonntag ist die Corona-Lage in Bayern angespannt. Viele Schüler dürfen sich am Montag dennoch über Lockerungen freuen.

Trotz anhaltend hoher Inzidenzen fällt am Montag die Maskenpflicht an Bayerns Grund- und Förderschulen. Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hatte die Entscheidung nach dem Kabinettsbeschluss damit begründet, dass es an den Grundschulen PCR-Pool-Tests gebe und künftig auch in den 5. und 6. Klassen. Zudem belaste das Maskentragen die Kleinsten ganz besonders. Sowohl in Schulen als auch in Kitas bleibt es bei der Testpflicht. Eine Woche später soll die Maskenpflicht auch in den 5. und 6. Klassen fallen.

Die Lockerungen kommen, obwohl Ende vergangener Woche im Freistaat etwa jeder 20. Schüler wegen Corona den Präsenzunterricht verpasst hatte. Nach Angaben des Kultusministeriums fehlten Stand Freitag 3,52 Prozent der Schülerinnen und Schüler wegen eines positiven Tests und weitere 1,59 Prozent wegen Quarantäne. Eine Woche zuvor war demnach jeder 22. Schüler betroffen gewesen.

Die Corona-Inzidenz in Bayern war unterdessen am Sonntag erstmals seit Mitte der Woche wieder gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete für den Freistaat einen Wert von 2133,5 – ein Minus von rund 42 gegenüber dem Vortag (2175,3). Die Sieben-Tage-Inzidenz – die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche – lag damit aber weiter deutlich über dem Wert vom Sonntag der Vorwoche (1938,7). Bei 6- bis 11-Jährigen im Freistaat lag die Inzidenz nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit am Sonntag sogar bei 3376.

Die Inzidenz war in den vergangenen Tagen fast täglich gestiegen und hatte neue Höchstwerte erreicht, nur am Mittwoch war sie leicht gesunken. Dennoch wurden in Bayern am Samstag reihenweise Corona-Regeln gelockert: Unter anderem entfallen seitdem jegliche Kapazitäts- und Personenobergrenzen für Veranstaltungen sowie das Tanz- und Musikverbot in der Gastronomie.

Bundesweit lag die Inzidenz am Sonntag bei 1708,7. Bayern hatte nach RKI-Angaben die vierthöchste Inzidenz hinter Mecklenburg-Vorpommern (2490), dem Saarland (2277,3) und Sachsen (2232,9).

Die Gesundheitsämter im Freistaat meldeten dem RKI innerhalb eines Tages 30.619 neue Infektionen. Die Zahl der Todesfälle in Bayern im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stieg um 6 auf 22.088. Auf Kreisebene verzeichnete der unterfränkische Landkreis Haßberge mit 3290,4 den bayernweiten Spitzenwert, gefolgt vom Landkreis Cham mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 3214.

Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt. (dpa/lby)