In den Jahren 2020, 2021 und den ersten acht Monaten des laufenden Jahres sind in Bayern mehr Menschen gestorben als sonst. Das Landesamt für Statistik stellte für 2020 um 6,9 Prozent erhöhte Sterbefallzahlen fest, wie es am Donnerstag mitteilte. Für 2021 sind sie sogar um 10 Prozent höher als im Median der vier Jahre davor. Corona ist dabei allerdings nicht der einzige Faktor für die Veränderung. Auch 2022 wurden bisher in jedem Monat erhöhte Sterblichkeitswerte festgestellt – teils um mehr als 10 Prozent – hier ist die Ursachenforschung allerdings noch schwierig.
Für 2020 führt das Landesamt den Anstieg der Sterblichkeit zu 30 Prozent auf die Veränderung der Demografie zurück – also unter anderem auf die Alterung der Gesellschaft. Für 2021 macht dies 37 Prozent aus. Für 2022 ist eine solche Differenzierung noch nicht möglich, hier könnten zudem auch noch andere Faktoren wie die hohen Temperaturen im Sommer eine Rolle gespielt haben.
Die jeweils nicht durch die Bevölkerungsveränderung zu erklärende zusätzliche Sterblichkeit in den Jahren 2020 und 2021 geht dem Landesamt zufolge insbesondere auf Corona zurück. So gab es vor allem während der ersten, zweiten und vierten Corona-Welle deutlich erhöhte Sterbefallzahlen. Insgesamt ist die Zahl der an Corona gestorbenen Menschen sogar größer als die zusätzliche Sterblichkeit in diesen beiden Jahren. Das erklärt sich unter anderem durch bremsende Faktoren wie die weitgehend ausgebliebenen Grippewellen und niedrigere Zahlen an Unfalltoten, zu denen auch die Gegenmaßnahmen zu Corona beigetragen haben.
Dabei differenziert das Landesamt auch zwischen Menschen, die an Corona gestorben sind und Menschen, die mit Corona gestorben sind. Bis Februar 2022 – aktuellere Zahlen liegen nicht vor – starben demnach 21.092 Menschen an Corona, weitere 3820 starben mit Corona. (dpa)