Mobilität der Zukunft: Was hilft Stadt und Land gleich?

In der Stadt fahren Bahnen und Busse, es gibt Sharing-Angebote – doch Parkplätze sind knapp. Wer auf dem Land mobil sein will, ist ohne Auto vielerorts verloren. Gibt es überhaupt Mobilitätslösungen der Zukunft, die allen gleichermaßen helfen?

Die Frage, wie die Mobilität der Zukunft in der Stadt und auf dem Land künftig aussieht, muss nach Expertenansicht von staatlichen und wirtschaftlichen Akteuren gemeinsam gelöst werden. „Das Stadt-Land-Problem ist so großflächig und so omnipräsent, dass man das nicht isoliert betrachten kann“, sagte der Wissenschaftler Prof. Lutz Fügener, der derzeit einen neuen Studiengang aufbaut: Die Hochschule Hof und die Staatliche Fachschule für Produktdesign Selb arbeiten im Studiengang Design & Mobilität zusammen, um zur Zukunft des Transportwesens zu lehren und zu forschen.

Neue Mobilitätskonzepte auf dem Land zu einem Geschäftsmodell zu machen, sei längst nicht so schnell möglich wie im urbanen Bereich: „Zum Beispiel hat man für Elektroroller in der Stadt potenzielle Kundschaft in hoher Dichte. Auf dem Land jedoch nicht. Diese Unterschiede betreffen die Infrastruktur bis zum Bahnverkehr“, so Fügener. Es stelle sich meist am Ende heraus, dass sich auf dem Land bestimmte Lösungen nicht rentieren würden. „Alles, was man grundsätzlich an der Infrastruktur verändert, berührt auch dieses Thema. Bei der Einführung neuer Technologien muss man dieses Problem immer im Kopf haben.“

Wenn sich die Mobilität verändern solle, müsse man auch die Infrastruktur ändern. „Das können Automobilhersteller jedoch nicht leisten. Viele Entwicklungsaufgaben überlässt man der Industrie, wie zum Beispiel die der Entwicklung des automatisierten Fahrens. Man macht bestimmte regulative Vorgaben, die sind aber derzeit noch nicht besonders konkret. Aber die Industrie kann keine Entscheidungen von infrastruktureller Tragweite treffen.“ (dpa/lby)