Wer ein Rehkitz aus dem Wald mit nach Hause nimmt, begeht Wilderei. Eine Straftat. Ist das Kitz in Not, müssen wir aber handeln. Hörerin Kathrin hat mit ihrem Einsatz ein ganz besonderes Haustier gewonnen: Rehbock Bambi.
Vor gut einem Jahr fand Sie ihn, noch als Rehkitz, kaum ein paar Tage alt. Von der Mutter keine Spur. Drei Tage ist Kathrin beim Gassi gehen immer wieder auf den Kleinen gestoßen, am selben Platz, jeden Tag schwächer. Die Arzthelferin konnte nicht weiter zusehen. In enger Absprache mit Tierärzten und Jäger beschließt sie Bambi aufzuziehen. Alle zwei Stunden braucht das Rehkitz eine Flasche Milch. Die Ernährungsumstellung sorgt für Probleme, Bambi verträgt sein Futter anfangs nicht, wird krank. Aber durch den unermüdlichen Einsatz von Kathrin schaffen Sie es gemeinsam durch diese schwere Zeit.
Bambi ist mittlerweile ein Jahr alt, aufgewachsen mit drei Hunden ist Bambi zu zahm für die Wildnis. Aber wer will denn auch zurück in den Wald, wenn es zuhause bei Mama Kathrin jeden Tag frisches Obst, Spezialfutter und Kuscheleinheiten gibt?
“Es ist ein Full-Time-Job”, erzählt uns Kathrin am Telefon. Sie hat für Bambi extra ihren Garten umbauen müssen. Ein 1.80m hoher Zaun sorgt für Sichtschutz. Bambi ist Fremden gegenüber sehr scheu, nicht einmal Kathrins Bruder kommt an Bambi ran. Nur Kathrin und Ihre Tochter können mit Bambi kuscheln. Bambis Verhalten kommt einem Hund schon sehr nahe. Muss Bambi raus, stupst er Kathrin an - Auch im Schlaf. Bambi ist stubenrein, sitzt gern auf der Couch und schmust mit seinen tierischen Geschwistern.
Eine ganz besondere Beziehung. Kathrins Ein und Alles. Doch so süß und liebevoll die Bilder aussehen - bitte nicht nachmachen! Nehmen Sie einer Mutter nicht das Kind. In Kathrins Fall, musste die Rolle allerdings erfüllt werden. “Bambi bleibt bei mir - Bis zum letzten Atemzug”. So beendeten wir das Gespräch und sind uns sicher, nicht einmal in der Wildnis ginge es Bambi besser.