Das Landgericht Regensburg hat vier Männer wegen bandenmäßigen Drogenhandels in großem Stil zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Bei dreien ordnete das Gericht am Dienstag auch eine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an.
Die Angeklagten sollen in der Oberpfalz mit großen Mengen Drogen gehandelt und damit rund 600 000 Euro erzielt haben. Insgesamt ging es um 230 Kilogramm Marihuana, Kokain und Methamphetamin. Die Staatsanwaltschaft stützte ihre Vorwürfe vor allem auf Daten sogenannter Kryptohandys. Im Laufe des Prozesses hatten die Männer aber auch Geständnisse abgelegt.
Die mit acht Jahren und zehn Monaten Haft höchste Strafe bekam ein Mann, den das Gericht als Kopf der Bande sah. Er habe Reue und Schuldeinsicht gezeigt, sagte der Vorsitzende Richter. Nach Abzug seiner verbrachten Zeit in Untersuchungshaft muss der Angeklagte zunächst ein Jahr ins Gefängnis, bevor er in die Entziehungsanstalt kommt. Nach erfolgreicher Drogentherapie könnte er dann auf Bewährung freikommen.
Ein Komplize wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt. Gegen einen dritten Mann verhängte das Gericht eine Freiheitsstrafe von vier Jahren. Das Urteil gegen den vierten Angeklagten lautete: drei Jahre Haft wegen Beihilfe zum bandenmäßigen Drogenhandel.
Die Kammer machte deutlich, dass die Taten auch ohne Geständnisse hätten nachgewiesen werden können. Allerdings hätten die Angeklagten damit sich und dem Gericht ein längeres Verfahren erspart. Zwei der Männer akzeptierten ihr Urteil bereits im Sitzungssaal und wollten auf Rechtsmittel verzichten. (dpa/lby)